Uuugh – Falsches Spiel: Lernen aus der Täterperspektive

Ein Spiel, das Grenzen sichtbar macht

Die meisten Spiele wollen unterhalten, ablenken oder Wettbewerb erzeugen. Uuugh – Falsches Spiel, entwickelt an der Uniklinik Ulm, verfolgt ein anderes Ziel: Es will aufklären und schützen. Statt Punkte zu sammeln oder Gegner zu besiegen, geht es darum, Täterstrategien zu verstehen – und damit die eigenen Schutzmechanismen zu stärken.

Das Spiel stellt eine ungewöhnliche Frage: Was passiert, wenn wir die Welt durch die Augen eines Täters sehen?   Die Antwort ist unbequem – und genau darin liegt die Kraft dieses Formats.

Perspektivwechsel: Der „Wolf im Schafspelz“

Im Spiel übernehmen die Spieler*innen die Rolle eines Täters. Das klingt zunächst befremdlich, fast wie ein Tabubruch. Doch dieser Perspektivwechsel ist bewusst gewählt:

• Täter*innen tarnen sich oft als „Wolf im Schafspelz“.

• Sie bauen Vertrauen auf, wirken charmant, hilfsbereit oder liebevoll.

• Erst Schritt für Schritt zeigen sie ihre manipulativen Strategien.

  
  

Indem man diese Mechanismen selbst „durchspielt“, erkennt man, wie subtil und gefährlich sie sind. Das Spiel macht sichtbar, wie Täter*innen:

• Nähe herstellen, um Kontrolle zu gewinnen.

• Schuldgefühle erzeugen, um Abhängigkeit zu verstärken.

• Isolation fördern, um Opfer handlungsunfähig zu machen.

Schutzkompetenz statt Angst

Das Ziel von Uuugh ist nicht, Angst zu verbreiten. Es geht darum, Handlungswissen zu vermitteln:

• Spieler*innen lernen, manipulative Sprache zu erkennen.

• Sie verstehen, wie emotionale Erpressung funktioniert.

• Sie reflektieren, welche Warnsignale im Alltag auftreten können.

  
  

Begleitend bietet die Plattform Schutz-Tipps, die direkt in den Alltag übertragbar sind. Diese Tipps sind praxisnah, klar formuliert und stärken die Fähigkeit, Grenzen zu setzen.

Altersbeschränkung und Zielgruppen

Das Spiel ist kostenlos online verfügbar und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene ab 12 Jahren. Diese Altersgrenze ist bewusst gewählt:

• Ab 12 Jahren sind Jugendliche in der Lage, komplexere Zusammenhänge zu verstehen.

• Sie bewegen sich zunehmend selbstständig in digitalen Räumen, wo Täterstrategien auftreten können.

• Das Spiel bietet eine Begleitbroschüre, die Lehrkräfte, Eltern und Fachkräfte unterstützt, das Erlebte zu reflektieren.

  
  

Damit eignet sich das Spiel für:

• Schulen und Jugendarbeit: Jugendliche werden niedrigschwellig sensibilisiert.

• Fachkräfte in Sozial- und Gesundheitswesen: Sie können Täterstrategien besser erklären und thematisieren.

• Eltern und Bezugspersonen: Sie erhalten Impulse, wie sie Kinder und Jugendliche stärken können.

Ein digitales Lernformat für Prävention

Das Spiel ist kostenlos online verfügbar und richtet sich an Jugendliche, Erwachsene und Fachkräfte. Es ist bewusst nicht explizit oder grafisch, sondern arbeitet mit Dialogen und Entscheidungen.

Dadurch eignet es sich für:

• Schulen und Jugendarbeit: Jugendliche werden niedrigschwellig sensibilisiert.

• Fachkräfte in Sozial- und Gesundheitswesen: Sie können Täterstrategien besser erklären und thematisieren.

• Eltern und Bezugspersonen: Sie erhalten Impulse, wie sie Kinder und Jugendliche stärken können.

Warum digitale Prävention wichtig ist

In einer Welt, in der Kommunikation zunehmend digital stattfindet, eröffnen sich auch Täter*innen neue Räume. Manipulation passiert längst nicht nur im direkten Kontakt, sondern auch über Chats, soziale Netzwerke und Online-Communities. Uuugh zeigt, dass Prävention dort ansetzen muss, wo Jugendliche ohnehin unterwegs sind: im digitalen Raum:

• Niedrigschwellig: Jede*r kann es kostenlos ausprobieren.

• Reichweite: Das Medium Spiel spricht Zielgruppen an, die klassische Präventionsangebote oft meiden.

• Reflexion statt Belehrung: Spieler*innen erleben selbst, wie Täterstrategien wirken – und ziehen ihre eigenen Schlüsse.

  
  

Fazit: Ein Spiel, das wachrüttelt

Uuugh – Falsches Spiel ist kein Spiel im klassischen Sinn. Es ist ein präventives Lernformat, das Mut macht, Täterstrategien zu durchschauen und Schutzkompetenzen zu entwickeln.

Wer sich darauf einlässt, erlebt einen Perspektivwechsel, der zunächst befremdlich wirkt – aber genau darin liegt die Stärke:

• Nur wer die Mechanismen kennt, kann sie durchbrechen.

• Nur wer die Sprache der Täter versteht, kann sie entlarven.

• Nur wer die Muster erkennt, kann sich schützen.

Das Spiel Uuugh – Falsches Spiel ist ein digitaler Kompass für mehr Sicherheit und Selbstbestimmung – und ein starkes Beispiel dafür, wie Prävention im 21. Jahrhundert aussehen kann.

Weitere Informationen und das Spiel selbst findest du hier:

www.uuugh.de